Projektphase:
2012 - 2015
Auftraggeber:
SCHÜCO International KG
Mitarbeiter:
Michael Meyer
Michael Pelzer
Christine Rosemann
Projektpartner:
ENGELSMANN PETERS GmbH
Auszeichnungen:
Gute Gestaltung 17 (DDC) Silber
Iconic Award 2016 best of best
iF DESIGN AWARD 2016 Gold
reddot award 2015 honourable mention
Die Erfolgsgeschichte der "curtain wall" oder Vorhangfassade geht zurück auf die ersten Stahlskelettbau-Konstruktionen in Chicago ab dem Jahr 1880. Die Weltweite Industrialisierung und deren Produktions- und Materialerzeugung machten den großmaßstäblichen Einsatz von Stahl und Glas in der Architektur erst möglich. Seit dieser Zeit wird die Vorhangfassade, im Gegensatz zum Fenster, als eigenständige und in sich geschlossene Gebäudehülle konstruiert.
Aktuelle Tendenzen in der internationalen Architektur von ebenen, rechtwinkligen Formen hin zu komplexen und oftmals doppelt gekrümmten Freiformfassaden und die Suche nach einer "Systemlösung" definiert die Aufgabenstellung in dem Forschungsprojekt Parametric System. Das Ziel: ein Fassadensystem, welches maximale Freiheit in der Formgebung aufgrund frei bestimmbare Systemwinkel ermöglicht. Moderne digitale Planungs- und Fertigungstechnologien ermöglichen völlig neue architektonische Ausdrucksformen was jedoch häufig dazu führt, dass die am Markt verfügbaren Standardkomponenten dies nicht leisten können. Parametric System ermöglicht sowohl facettierte Fassadenflächen in der planaren Fläche, als auch eine dreidimensionale und globale Formgebung und Kombinationen mit facettierten Flächen.
Neben der Gestaltung steht die energetische Optimierung der Gebäudehülle im Fokus. Mit Hilfe moderner Planungs- und Fertigungstechnologien ist es möglich komplexe, energierelevante Zusammenhänge verlässlich zu simulieren und parametrisch zu beschreiben. So reduziert z.B. das gezielte Abwenden der transparenten Flächen aus der Sonnenrichtung den sommerlichen Wärmeeintrag erheblich und dadurch den Energieaufwand für aktive Kühlsysteme. Umgekehrt kann der Energiegewinn durch gezieltes Ausrichten von integrierten PV Flächen optimiert werden, in beiden Beispielen ohne das sich Gebäude und deren Fassaden global nach der Himmelsrichtung ausrichten müssten.
Erste Prototypen und Projekte wurden auf der BAU 2013 und das vollständige System auf der BAU 2015 präsentiert.